APHORISMEN •
Warum es notwendig ist eine bewusste Entscheidung FÜR das Leben zu treffen •
1. Den Großteil unserer Entscheidungen treffen wir unbewusst.
Pro Tag treffen wir etwa 20 000 Entscheidungen, den Großteil unbewusst. Basale Kaufentscheidungen etwa, können ‚relativ‘ einfach bewusst gemacht (und auch manipuliert) werden, wohingegen abstraktere Entscheidungen extrem schwierig nachzuvollziehen, geschweige denn bewusst zu machen sind.
2. Jeder Mensch hat eine Anfälligkeit für destruktive bzw. lebensfeindliche Verhaltensmuster.
Leider trägt der Mensch eine gewisse ‚dunkle‘ Kraft in sich, die vielfach in Psychoanalyse und ‚den Künsten‘ beschrieben worden ist und in Kriegen wie auch Unterdrückung direkten Ausdruck findet;
Ebenso wie der Mensch Leben fördert und erschafft, so zerstört er es auch.
Diese Tendenz ist aus ethischer Sicht der wohl am wichtigsten zu reflektierende Aspekt des Mensch-Seins.
3. Diese Muster schaden uns, unseren Mitmenschen wie auch unserer Umwelt immens.
Ohne dieses destruktive Potential in sich tiefer reflektiert zu haben, besteht die Gefahr, dass es unbewusst ausagiert wird.
Sucht, toxische Beziehungen, Selbstsabotage, aber auch Manipulation bzw. verantwortungsloses Verhalten gegenüber sich selbst und seiner Umwelt können Folge davon sein, ohne dass es dem Akteur auch nur ansatzweiße bewusst wäre.
Ich wage zu behaupten, dass der Raubbau mit unserem Planeten, ebenso wie die zunehmende Unfähigkeit resonierende Beziehungen einzugehen, ein direkter und moderner Ausdruck dieser dunklen Kraft ist.
4. Unsere Geburt ist ein passiver Akt; unser Leben ein aktiver.
Das Leben beginnt in Passivität. Wenn man so will, werden wir mit dem Privileg des Lebens beschenkt und damit in die ‚Verpflichtung‘ genommen angemessen damit umzugehen. Die Prozesse der Natur sind voll von Beispielen, wo dieser Verpflichtung nicht nachgekommen werden kann, auch das gehört zum Kreislauf. Als bewusstseinsfähige Lebewesen sind wir fähig diesem Geschenk mit Aktivität entgegenzutreten und ‚dürfen’ diese so Entscheidung treffen.
5. Diese Aktivität ist im Kern eine tägliche und bewusste Entscheidung für das Geschenk unseres Lebens.
Diese Entscheidung erfordert jedoch die tägliche Bekenntnis, um wirklich gelebt zu werden.
6. Um Leben in aller Fülle und Fruchtbarkeit erfahren zu können, müssen wir in Resonanz mit uns und der Umwelt treten.
Das Leben in ganzer Fruchtbarkeit zu erfahren, scheint mir ein großer Teil unserer Sinns. Zu leben bedeutet eine resonierende und lebendige Beziehung mit sich und anderen zu führen, im (moralischen und emotionalen) Einklang mit seiner Tätigkeit zu stehen. Zu lieben ist wohl der tiefste Ausdruck dieser Resonanz. Die Orte unserer Dunkelheit zu erforschen sind letztlich notwendig, um zu verstehen wohin das Licht sich ausbreiten soll•