Aphorismen

APHORISMEN •

Wie Pornographie Leben zerstört •

Wie Pornographie Leben zerstört. Pornographie - Sucht. Sie verspricht Lust ohne Beziehung, Nähe ohne Risiko, Befriedigung ohne Präsenz oder Anstrengung. Doch sie ist eine Falle für so viele Menschen.

Zu I/ Psychoanalytisch betrachtet handelt es sich um eine Regression in den Narzissmus - die eigene Lust und der nächste Kick stehen im Vordergrund, ohne Gegenüber. Nur die eigene Erregung. Der oder die „Andere“ wird zur reinen Projektionsfläche für die eigenen Phantasien.

Zu II/ Doch was dabei (im übermäßigen Konsum) passiert, ist letztlich eine tiefe emotionale Abspaltung. Entfremdung zu unserem eigentlichen Begehren, zu unseren tieferen Bedürfnissen rund um reale Nähe, Intimität oder Verletzlichkeit. Pornographie schafft die Möglichkeit, unsere sozialen Ängste zu vermeiden und uns in eine Welt zurückzuziehen, die sich nicht mehr an realen „Bedingungen“ bemisst. Die Fähigkeit zur „echten“ Intimität kann dabei verkümmern. Echte Beziehungen werden dabei als zu widersprüchlich, überfordernd oder zu lebendig/stressig empfunden.

Zu III/ Neurowissenschafltich betrachtet sprechen wir von einer dopaminerger Dysregulation - ganz ähnlich wie bei substanzgebundenen Süchten. Entzugserscheinungen bei der Entwöhnung sind ebenso typisch. Diese regelmäßige, intensive Stimulation unseres Dopaminsystems führt dazu, dass wir alles außer Pornographie weniger stimulierend oder interessant finden. Alles im Leben erscheint uns weniger bedeutsam oder lebendig. Wir können dadurch einen bedeutenden Aspekt unseres Lebensmotors, der uns raus gehen lässt und „tätig werden lässt in der Welt, verlieren.

Zu IV/ Am Ende finden wir keinen freien, lustvollen Menschen der in Verbindung mit anderen ist; sondern Einsamkeit.

V/ Echte Nähe ist immer ambivalent, unkontrollierbar; in ihr steckt Frustration bis hin zu manifesten Ängsten, die wir überwinden dürfen. Nähe ist etwas das passiert, wenn wir uns UND den anderen gleichzeitig zulassen können. In Verbindung mit unserer inneren Tiefe und geöffnet für die des anderen •

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